Singt und spielt 47, Part.

Dieterich Buxtehude (1637 - 1707) Fürwahr, er trug unsre Krankheit Drei Sätze aus der Passionsmusik „Membra Jesu nostri“ bearbeitet für vierstimmigen Chor und Basso Continuo von Horst Krüger. Vorwort und Hinweise zur Ausführung„Membra Jesu nostri“ ist eine umfangreiche Passionsmusik aus dem Jahre 1680. Der Originaltext ist lateinisch. In sieben Teilen werden betrachtet „Die allerheiligsten Gliedmaßen unseres den Tod am Kreuz erleidenden Jesus“: die Füße, die Knie, die Hände, die Seiten, die Brust und das Gesicht. Im Mittelpunkt steht das Herz. Wir kennen diese Art der Betrachtungslyrik durch Paul Gerhardts Lied „O Haupt voll Blut und Wunden“, der bei seiner Meditation vom „Haupt“ Jesu ausgeht. Wie auch Paul Gerhardt gehen die Texte Buxtehudes zurück auf mittelalterliche Vorlagen des Mystikers Bernhard von Clairvaux (um 1090 - 1153). Die Wahl der neuen Textunterlegung (Jesaja 53,4-5) ist willkürlich. Ausgangsgedanke war, kleinen Chören diese Musik mit einem biblischen Passionstext zugänglich zu machen. Die originale vokale Besetzung ist fünfstimmig. Die Stimmenzahl ist um eine Frauenstimme reduziert worden. Einige Teile sind vielleicht auch Solisten vorbehalten. Die originale Streicherbesetzung ist mit zwei Violinen und bis zu 5 Violen zwar sehr apart, aber auch umfangreich und für viele kaum zu realisieren. Bei den hier ausgewählten Sätzen sind die Streicher von Buxtehude nur colla parte eingesetzt worden, sie spielen also die Chorstimmen mit. Außer Streichern kann man diese Stimmen auch anderen Instrumenten der Barockzeit zuweisen: z. B. je nach Umfang Oboe, Quer- und Blockflöte, Fagott. Einzelheiten zur Bearbeitung 1. Satz A: „Ad ubera portamini“ (es-lydisch) Besetzung: zwei Violinen, die an den bezeichneten Stellen (*+**) die beiden Sopranstimmen spielen, und die Viola da gamba, die die Bassstimme im Gegensatz zum Continuobass auch rhythmisch übernimmt. Der Originaltext betrachtet die Knie Jesu und erinnert an die Kinder, die auch in Zukunft auf seinen Knien sitzen werden. 2. Satz B: „Salve mundi salutare“ (c-dorisch) Hier ist die vokale Intonation (zwei Takte) gestrichen worden. Auch bei Buxtehude ist das Stück eher ein Chorrezitativ. Es ist wieder besetzt (s.o.) von zwei Violinen und der Viola da gamba. Eine „Complemento“-Stimme spielt den Alt mit. Zum Originaltext: Nach dem Gruß an den Gekreuzigten wird der Wunsch geäußert, der an Petrus erinnert, mit ihm zu leiden und zu sterben. 3. Satz C: „Quid sunt plagae istae“ (g-dorisch) Die Besetzung entspricht der des B-Teils. Wahrscheinlich wurden die zwei- und dreistimmigen Takte solistisch besetzt. Im Originaltext werden die Wundmale der Hände betrachtet. Da die Stücke auch transponiert wurden, musste im 2. Satz die Bassstimme zum Teil oktaviert werden. Im 3. Teil waren die ersten vier Takte eine Oktave höher mit drei Frauenstimmen besetzt. Man kann die Stücke einzeln oder als Folge musizieren. Man kann sie einbinden in Lesungen aus Jesaja 53 oder der Passionsgeschichte. Horst Krüger September 2007

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