Singt und spielt 53, Part.

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) Kantatensätze zu den Chorälen »Was Gott tut, das ist wohl getan«und »Herr Christ, der einig Gotts Sohn« bearbeitet für vierstimmigen Chor, instrumentale Oberstimme und Basso continuo von Horst Krüger. »Was Gott tut, das ist wohl getan«Text: Samuel Rodigast 1675, Melodie: Severus Gastorius 1675, Satz: Johann Sebastan Bach (1685  -  1750); Bearbeitung und Continuosatz: Horst Krüger 2010. »Herr Christ, der einig Gotts Sohn« Text: Elisabeth Cruciger 1524, Melodie: 15. Jh; geistlich Erfurt 1524, Satz: Johann Sebastian Bach (1685  -  1750); Bearbeitung und Continuosatz: Horst Krüger 2010. Vorwort Johann Sebastian Bach hat seine Kantaten in der Regel mit Chorälen abgeschlossen, oft schlicht mit einem vierstimmigen Satz. Manchmal aber hat er den Choralsatz zeilenweise in ein konzertantes Instrumentalspiel (Ritornell) eingefügt, wie z.B. in der Kantate BWV 147 mit dem Text: „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ (siehe Singt und spielt Nr. 17: „Wenn ich merk auf Gottes Güte“). Zwei ähnlich gearbeitete Stücke liegen hier vor. Das Prinzip unserer Bearbeitungen (A-Teil) war, den Choralsatz, die instrumentale Ober- und die Bass-Stimme so zu belassen und den Rest der Begleitung dem Tasteninstrument zu übertragen. Angefügt ist immer ein weiterer schlichter Choralsatz (B-Teil) aus einer anderen Kantate. Man kann also die Teile A und B einzeln musizieren. »Was Gott tut, das ist wohl getan« Der Dichter dieses Liedes, Samuel Rodigast (1649  -  1708), war zum Ende seines Lebens Rektor des Grauen Klosters in Berlin. Sein Lied geht von 5. Mose 32,4 aus: „denn alles, was er tut, ist recht“. Es ist ein Gedanke, der in mehreren Liedern dieser Zeit vorkommt (z.B. „Wer nur den lieben Gott lässt walten“). Severus Gastorius (1646  -  1682), der die Melodie schrieb, war Kantor in Jena. Beide kannten sich und waren miteinander befreundet. Johann Sebastian Bach schrieb die Kantate BWV 75 „Die Elenden sollen essen“ 1723 für den 1. Sonntag nach Trinitatis. Die Kantate ist zweiteilig. Beide Teile schließen mit diesem Satz, der erste mit der Strophe „Was Gott tut, das ist wohl getan, muss ich den Kelch auch schmecken“ (Nr. 7), der zweite mit „Was Gott tut, das ist wohl getan, dabei will ich verbleiben“ (Nr. 14), der Schlussstrophe des Liedes. Oboe 1 und Violine 1 spielen dieselbe Stimme, unsere Oberstimme. Die obere Stimme unseres Begleitsatzes ist angelehnt an die Stimme der 2. Oboe bzw. 2. Violine und der Viola als 3. Stimme. Die Basso-continuo-Bassstimme ist identisch. Zur Besetzung unserer Bearbeitung: Die Oberstimme kann (siehe Original) mit Violine oder/und Oboe besetzt werden. Mit einer Sopranblockflöte klingt das Ganze eine Oktave höher. In Takt 15 müssen dann beim 2. und 3. Viertel die Töne d’’’ cis’’’ h’’ a’’ nach unten oktaviert werden. Bei einem kleineren Chor kann die Stimme auch mit einer Tenorblockflöte besetzt werden. Die Bassstimme kann immer von mehreren Instrumenten mit übernommen werden. Bei Bach sind es auf jeden Fall Violoncello und Kontrabass, evtl. auch ein Fagott. Choral und Oberstimme des B-Teils sind aus der Kantate BWV 12 „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“. Unterlegt ist die 6. Strophe. Der Choral steht im Original in B-Dur. Die Transposition nach G-Dur machte in den letzten Takten das Vertauschen von Alt und Tenor nötig. Die Oberstimme ist im Original der Trompete und 1. Violine zugeordnet, die anderen Streicher und die Oboe spielen colla parte zu den Singstimmen. Es ist nicht sinnvoll, alle vier Strophen hintereinander zu musizieren ( - vielleicht aber an verschiedenen Stellen eines Programms). Man wähle am besten eine der jeweils angebotenen Strophen aus. »Herr Christ der einig Gotts Sohn« Elisabeth Kreuziger (Cruciger), um 1500  -  1535, die pommersche Adlige und geborene von Meseritz, gilt als erste evangelische Dichterin. Sie war Nonne, ehe sie 1524 Martin Luthers Freund Kaspar Kreuziger heiratete, der in Wittenberg Leiter der Johannisschule war. Das Lied aus dem Jahre 1524, das zum Kernbestand reformatorischer Lieder gehört, trägt die Überschrift „Ein Lobgesang von Christo“. Die ersten beiden Strophen, die eine Einheit bilden, gehen vom 2. Artikel des Nizänischen Glaubensbekenntnisses aus: Jesus Christus, der aus dem Herzen des Vaters geboren wurde. Die Melodie ist aus dem Lochamer Liederbuch und verwandt mit dem weltlichen Lied „Mein frewd möcht sich wol meren“. Johann Sebastian Bach schrieb die Kantate BWV 22 „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“ 1723 für den Sonntag Estomihi als Probestück für die Bewerbung um das Kantorat der Thomaskirche in Leipzig. Unsere Bearbeitung (Teil A) ist der Schlusssatz der Kantate (Nr. 5). Unterlegt ist im Original die 5. Strophe des Liedes: „Ertöt uns durch dein Güte.“ Oboe und Violine 1 spielen dieselbe Stimme, unsere unveränderte Oberstimme. Die Phrasierung ist unterschiedlich: bei der Violine werden jeweils zwei, bei der Oboe vier Sechzehntel gebunden. Die oberste Stimme unseres Begleitsatzes ist fast original die Stimme der 2. Violine, der Rhythmus der weiteren Töne der rechten Hand (Viertel + Achtelpause + Achtelnote) entspricht dem Rhythmus der Viola. Zur Besetzung unserer Bearbeitung: Die Oberstimme kann (siehe Original) mit Violine oder/und Oboe besetzt werden. Mit einer Sopranblockflöte klingt das Ganze eine Oktave höher. Die Lage der Altblockflöte entspricht der des Chores. Bei dieser Besetzung ist vermutlich das Instrument nicht so gut herauszuhören. Bei der Altblockflöte muss außerdem in Takt 16 am Anfang eine punktierte Viertel gespielt werden, weil der Ton e’ nicht vorhanden ist. Dass Bach eigentlich keine Bläserstimme geschrieben hat, wird schnell klar: Es gibt keine Atemmöglichkeiten. Deswegen muss jede Spielerin, jeder Spieler versuchen, sich (durch Auslassungen?!) geschickte Atemstellen zu überlegen. Die oberste Stimme des Begleitsatzes kann von einem zweiten Instrument übernommen werden (im Original s.o. die 2. Violine). Wird diese Stimme besetzt, kann der Spieler des Tasteninstruments sich bei der rechten Hand auf die Akkorde auf den Zählzeiten 1, 2+, 3 und 4+ beschränken. Die Bassstimme kann von mehreren Instrumenten übernommen werden. Bei Bach sind es auf jeden Fall Violoncello und Kontrabass, evtl. auch ein Fagott. Der Choral des B-Teils ist aus der Kantate BWV 164 „Ihr, die ihr euch von Christo nennet“. Unterlegt ist ebenfalls die 5. Strophe des Liedes. Horst Krüger August 2011

Artikel 74530
8,30 EUR
inkl. 7% MwSt. zzgl. Versand*

Kategorien: Noten Klassik Singt und spielt Zurück

Singt und spielt Nr. 53, Instr.

Melodieinstrument Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) Kantatensätze zu den Chorälen »Was Gott tut, …
3,00 EUR

Singt und spielt Nr. 53, Instr.

Tasteninstrument Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) Kantatensätze zu den Chorälen »Was Gott tut, …
4,00 EUR

Singt und spielt 53, Chp.

Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) Kantatensätze zu den Chorälen »Was Gott tut, das ist wohl …
2,90 EUR