Singt und spielt 44, Chp.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) Freut euch des Herren, ihr Gerechten Psalmmusik für 4st Chor SATB, zwei Violinen, Viola und Basso continuo bearbeitet von H. Krüger. Das Vorwort von Kantor Horst Krüger zu dieser Ausgabe: 21 Jahre alt ist Wolfgang Amadeus Mozart, als er dieses kleine Musikstück komponiert, das den Titel „Sancta Maria, mater Dei“ (KV 273) trägt und auf den 9. September 1777 datiert ist. Es ist ein denkwürdiges Jahr. Mozart bittet um die Entlassung aus der Salzburger Hofkapelle und begibt sich - in der Hoffnung auf eine bessere Stelle - sondern am 22. September auf eine mehrjährige Reise über München, Augsburg, Mannheim nach Paris. Zwei Jahre später kommt er enttäuscht zurück. Arbeitslos muss er die (in Salzburg vielleicht einzige noch freie) Musikerstelle als Hoforganist annehmen. Aber das schon vorher schlechte Verhältnis mit dem Fürsterzbischof Colloredo zerbricht 1781 endgültig. Mozart geht als freier Künstler nach Wien. Kirchenmusik zur Zeit Mozarts Wie zu Zeiten Bachs in Leipzig kann man davon ausgehen, dass es in der Barockzeit auch in den katholischen Messen der großen Bischofskirchen viel Musik gab. Aber die Zeit der großen Kirchenmusik ist vorbei. Mit der aufkommenden Frömmigkeit des Pietismus in den evangelischen Kirchen und den Auswirkungen der Gegenreformation in der Katholischen Kirche sind die Gottesdienste jetzt mehr auf den persönlichen Glauben, auf eine Volksfrömmigkeit ausgerichtet. Auch Fürsterzbischof Colloredo, ein ansonsten musikalisch interessierter Mensch, reduziert die Pracht und Musik in der Messe und sorgt für eine Straffung des Ablaufs. Damit werden den Musikern angestammte Betätigungsfelder genommen. - Zudem müssen wir uns bewusst machen, dass wir kurz vor der Französischen Revolution stehen. Mozart wagt als einer der ersten Musiker den Schritt, als freier Künstler zu leben. Joseph Haydn (1732 - 1809), eine Generation zuvor, war noch sein Leben lang Angestellter des Fürsten Esterházy. Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) wird in der Musikgeschichte als erster freier Musiker geführt. - Nach Bach (1750) nimmt die Bedeutung der Kirchenmusik ab. Neue Formen und Besetzungen, geprägt durch das aufstrebende Bürgertum, erobern die säkulare Musikwelt der Konzert- und Opernhäuser: die Sonate und die Sinfonie, die Oper und das Kunstlied; das Pianoforte, das Streichquartett und das klassische Sinfonieorchester. Mozarts Kirchenmusik in Salzburg muss man vor diesem Hintergrund sehen. Ständig ist er gezwungen, sich zu bescheiden. Vielleicht ist diese Komposition solchen Zwängen unterworfen, vielleicht ist es auch „nur“ ein Gelegenheitswerk. Wir finden in Mozarts geistlichen Werken selten eine so kleine und selten eine reine Streicherbesetzung. Mozart gebraucht hier eine Liedform, die er dem Textverlauf entsprechend rhythmisch variiert. Das hat uns ermutigt, diesen deutschen Text zu unterlegen. Die kleine Besetzung und der leichte Chorpart waren mitentscheidend für die Auswahl und Veröffentlichung dieses Stücks. Im Blick auf kleine evangelische Chöre ist Folgendes geändert worden: 1. Der lateinische und noch dazu marianische Text, vielleicht zum Offertorium komponiert, wurde durch die Unterlegung von Psalm 33,1-6.9.20-22 ausgetauscht. Dabei wurde darauf geachtet, rhythmisch möglichst wenig zu verändern. 2. Damit viele Soprane auch kleinerer Chöre den Part bewältigen können, ist das Werk von F- nach Es-Dur transponiert worden. 3. Folglich waren einige (nicht aufgeführte) Änderungen in der 2. Violine und in der Viola nötig. Noch ein persönliches Wort: Wer ein Werk zu bearbeiten wagt, tut es nicht, weil er meint, dass es verbessert werden müsste, also das Original nicht gut genug wäre, sondern weil er es anderen Musizierenden zugänglich machen will, die es im Original nicht aufführen würden oder könnten. Deswegen hoffe ich, dass die Freude, die Mozarts Musik ausstrahlt, auch bei den Chören aufkommt, die hier anlässlich seines 250. Geburtstages (am 27. Januar 2006) vielleicht zum ersten Mal etwas von ihm singen.

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